Die 8 häufigsten Webdesign Fehler werden nicht nur von kleineren Unternehmen begangen – teilweise unterlaufen diese auch Platzhirschen. Hier nun Webdesign Fehler, die eure Kunden verschrecken.
Eine hochwertige Website ist der einfachste und beste Weg, das eigene Unternehmen nach vorne zu bringen und das nicht nur bei Google. Damit lockt man mehr Besucher auf die eigene Website und kann so seine eigene Kundenbasis vergrößern. Aber eine minderwertige Website kann auch das Gegenteil bewirken: Kunden werden dadurch abgeschreckt und das Unternehmen erscheint unprofessionell.
Damit die Kunden eben nicht durch schlechtes Webdesign bzw. eine minderwertige Website vergrault werden, habe ich hier mal die 8 häufigsten Webdesign Fehler zusammengefasst. Dabei ist anzumerken, dass wir uns im Jahr 2019 befinden – einige Fehler (Flash-Websites) sind hoffentlich mittlerweile im Internet ausgestorben und bedürfen keiner weiteren Erwähnung mehr in dieser Webdesign Fehler Liste.
Die 8 häufigsten Webdesign Fehler, die jedes Unternehmen vermeiden kann
1. Schlechte Navigation
Auch heute noch erlebe ich Websiten, die eine inkonsistente oder verwirrende Navigation haben. Konträr zu Steve Krug – Don’ make me think haben einige Webdesigner scheinbar immernoch das Bedürfnis zu zeigen, wie schlau sie sind bzw. den Nutzer mit besonders einzigartigen Navigationskonzepten zu quälen. Dabei gilt bei der Navigation: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Es braucht also keine neuen Navigationskonzepte bei einfachen Inhalten – sondern nur eine gute und logische Strukturierung der Inhalte und ein ausgewogenes Navigationskonzept. Dabei sollte man versuchen, nicht mehr als 5 oder 6 Hauptnavigationspunkte auf einmal darzustellen. Mehr kann der Nutzer nicht auf einmal erfassen – dann lieber die Inhalte zusammenfassen und eine Subnavigation anbieten.
Aber auch bei der 2-Ebenen Navigation ist Vorsicht geboten – einige Kunden kommen schon mit der Vorstellung einer zweistufigen Navigation ins erste Meeting. Dabei sind die Inhalte noch nicht strukturiert – auch bei der Navigation gilt: Form folgt Funktion. Dies bedeutet erst die Inhalte der Navigation, dann die Struktur und danach die Form der Navigation.
2. Zu lange Ladezeiten
In Zeiten der Standleitungen und von LTE könnte man denken, Ladezeiten bzw. die Größe der Website spielt heute keine Rolle mehr. Weit gefehlt! Durch das mobile Internet und den unterschiedlichen Devices ist die Ladezeit einer Website auch heute noch relevant und brandaktuell. Dabei kann man den langen Ladezeiten von zwei Seiten an den Kragen:
- Schnelles Hosting
- Kleine Daten – Verzicht auf Schnick Schnack und unrelevante Scripts
Deshalb beim nächsten Redesign auch die Größe der Website gleich in die Konzeptionsphase als Kriterium mit einbeziehen. Seine vorhandene Website kann man einem Speedtest unterziehen. Einige Website Speed Tools habe ich bereits in einem anderen Artikel vorgestellt.
3. Keine Aufforderung zu einer Aktion
Jede Seite bzw. Unterseite sollte ein Ziel verfolgen. Genau EIN Ziel. Es gibt Startseiten (und auch Unterseiten), da passiert ganz viel. Sehr viele Möglichkeiten erschlagen den Nutzer, verwirren ihn und lassen ihn beim Verlassen der Website keine Aktion ausführen.
Wenn eure Webseite (Unterschied zwischen Website und Webseite hier nachlesen) jedoch nur auf ein Ziel ausgelegt ist, sollte jeder Text, jedes Bild und jeder Button auf eine Aktion hin führen, bzw. den User darauf vorbereiten. Dann weiß der genau, um was es geht und wird durch Texte und Bilder immer weiter sanft auf die Aktion vorbereitet, bzw. zu dieser hin geführt.
Natürlich braucht es noch den klassischen CTA – Call to Action. Klingt manchmal blöd – aber Studien belegen eine deutliche Konversionssteigerung bei Buttons wie “Jetzt bestellen!” oder “Jetzt anmelden!”. Manchmal brauch der User eben doch einen kleinen Schubs.
4. Farbe und Kontrast
Einer der häufigsten Webdesign Fehler ist der falsche Einsatz von Farbe und Kontrast. Wichtige Elemente sollten dabei durch eine sehr kontrastreiche Farbe gekennzeichnet sein. Ein grauer Button auf grauem Untergrund erweckt beim User nicht den Eindruck besonders wichtig zu sein.
Genauso verhält es sich mit dem Größenkontrast. Wichtige Elemente sollten groß dargestellt werden. Weniger wichtige Elemente hingegen sollten sich auch von der Größe her wichtigeren Elementen auf der jeweiligen Page unterordnen. Damit wird der Nutzer geführt – wichtige Webelemente sind also groß und bunt bzw. heben sich vom Rest der Webseite ab.
5. Zu viel Inhalt
Ein weiterer häufiger Webdesign Fehler ist das Überfrachten einzelner Webseiten mit zu viel Inhalt. Okay – Google mag lange Webseiten, aber der Nutzer nicht. Und deshalb sollte man die Webseiten (besonders die Startseite) nicht mit Inhalten überladen.
Der Nutzer liest eine Website nicht wie ein Buch – von vorn bis hinten. Er scannt die Website ab. Dabei ist die schlimmste Wüste die Textwüste. Sie bietet dem scannenden Nutzerauge viel Arbeit und wenig Übersicht, worum es geht.
Mein Tipp wenn’s eben doch viel Text sein soll: Texte für Nerds bzw. Nutzer, die wirklich tiefgreifende Infos wollen, können beispielsweise durch ausklappbare Info-Akkordeons auf der Website integriert werden – stören jedoch nicht das scannende Nutzerauge.
6. Keine Inhalte priorisieren
Ein ähnlicher Webdesign Fehler ist das gleichwertige Anbieten vieler verschiedener Inhalte. Wie priorisiert man Inhalte? Wie bereits unter dem vierten Punkt beschrieben, wird das Priorisieren von Inhalten durch verschiedene gestalterische Methoden erreicht. Wichtige Inhalte sollten groß und prominent dargestellt werden. Weiterführende Inhalte sollten versteckt oder kleiner dargestellt werden.
7. Schlechte Grafiken/Fotos
Der Stockfoto Einheitsbrei langweilt und sagt nichts über das zu präsentierende Unternehmen aus. Deshalb sollte man hier auf eigene, professionelle Fotos setzen. Die Betonung liegt dabei auf professionell. Denn schlechte selbstgemachte Fotos sprechen den Nutzer nicht an und haben nur eine Aussage: “Wir haben schnell ein eigenes Bild geknipst, das durfte nix kosten!”
Wie gutes Webdesign haben auch Fotos eine Aussage und unterstreichen die Professionalität des Unternehmens. Oder eben auch nicht.
Auch Grafiken sollten von einem professionellen Grafiker erstellt werden, der sein Handwerk versteht. Schöne Grafiken laden den Nutzer ein, die Website weiter zu erkunden und lassen den Inhalt der Website länger im Kopf hängen bleiben.
8. Schlechte Texte
Viele kleine Unternehmen wollen ihre Texte selbst schreiben. Das ist logisch – schließlich kennt sich das Unternehmen doch selbst am besten. Jedoch wird das Texte schreiben leider oft nur stiefmütterlich an den Praktikanten abgegeben. Dabei ist der Text der Informationsträger Nummer Eins. Ein guter Text sollte dem Nutzer Lust auf Mehr machen und dabei komplexe Sachverhalte schnell und knackig verständlich machen.
Ein weiterer Punkt, den ich selbst oft erlebe, ist der Wunsch bei Google möglichst hoch zu ranken. Dabei werden Einheitsbrei Texte geliefert und wird sich später darüber gewundert, warum man nicht oder nur schlecht bei Google rankt. Dabei ist der Website Text der wichtigste Anhaltspunkt, um was es bei der jeweiligen Webseite eigentlich geht. Deshalb sollte man Texte für Nutzer schreiben und gleichermaßen für Google.
Ein typischer Webdesign Fehler ist auch die Verwendung undefinierter Einheitsbrei Texte (oder noch schlimmer: geklauter Texte). Jedes zweite Unternehmen (vom Steuerberater bis zum Bäcker) ist heute jung, dynamisch und flexibel. Alle sind daran interessiert ihre Kunden glücklich zu machen. Aber was genau macht denn das Unternehmen wirklich aus? Was unterscheidet das Unternehmen von der Konkurrenz? USP’s sollten hier eindeutig kommuniziert werden.
Webdesign Fehler Fazit
Das waren die häufigsten Webdesign Fehler und Tipps, wie man diese Fehler vermeidet. Vieles klingt für einen professionellen Webdesigner belanglos. Im Webdesigner Alltag begegnen mir diese Fehler jedoch wieder und wieder. Dabei gibt es Wege, diese Webdesign Fehler zu vermeiden. Was meint ihr dazu? Welche Webdesign Fehler habe ich unterschlagen?
Danke für die tolle Zusammenfassung!
Größter Fehler wäre eine nicht schnell Optimierte Webseite.