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Onlinekurs erstellen in 5 Schritten

Den eigenen Onlinekurs erstellen und ein passives Einkommen generieren. Der Traum von Vielen. Dabei ist das Erstellen eine Videokurses kein Hexenwerk – allerdings ein gutes Stück Planung & Arbeit. In diesem Artikel zeige ich dir, wie du deinen eigenen Onlinekurs erstellst und dabei nicht den Kopf verlierst.

Mit dem eigenen Online-Kurs zur finanziellen Unabhängigkeit. Warum sich als Coach oder Yoga Lehrer noch mit Face2Face Beratungen abmühen? Schnell an einem Wochenende mal einen Online-Kurs erstellen und ein passives Einkommen generieren. Über Nacht zum Millionär. So verheißen es zumindest die Versprechungen einiger Artikel in den Weiten des Webs.

Reich durch die Erstellung eines Videokurses? Wer's glaubt...

Leider hat das nichts mit der Realität zu tun. Einen erfolgreichen Video-Kurs zu erstellen ist harte Arbeit. Und erfordert einiges an Planung und Strukturierung.

Online-Kurse sind die Zukunft im e-learning und erfreuen sich gerade in Corona-Zeiten großer Beliebtheit. Egal ob du einen eigenen Yoga Online Kurs erstellen willst, oder ein Social-Media Tutorial planst: Mittlerweile gibt es tolle Tools, die es dir erleichtern, dir deinen eigenen Onlinekurs zu erstellen und zu vertreiben.

Aber bevor wir ans Eingemachte gehen, solltest du genau überlegen, welches Thema du in deinem Videokurs behandeln willst. Denn eins sollte dir klar sein: Das Ganze wird ein Stück Arbeit. Und viele Onlinekurse scheitern, weil die Macher einen der vielen Fallstricke bei der Onlinekurs Erstellung übersehen haben.

Die Vorteile deines eigenen Videokurses

  • Kein Geld-gegen-Zeit mehr: Als Freelancer bzw. Dienstleister verkaufst du deine Zeit für Geld. Der finanzielle Erfolg ist endlich und gipfelt darin, dass du eventuell keine Freizeit mehr hast. Mit einem eigenen Videokurs schaffst du dir ein skalierbares Business.
  • Diversifizierung: Ein Videokurs erstellen schafft dir ein zweites Standbein und hilft dabei, dein finanzielles Einkommen zu diversifizieren. Damit wirst du krisensicherer.
  • Kundenbindung & Trust: Mit einem Onlinekurs zeigst du deinen Kunden, dass du Experte auf deinem Thema bist. Im Idealfall bietest du zusätzlich Beratung und Coaching zu dem Thema an.

Videokurs erstellen in 5 Schritten

Du solltest dein Projekt strukturieren und schrittweise vorgehen. Je nach deinem Thema, kann dein Videokurs sehr groß werden. Deshalb habe ich die Videokurserstellung hier in 5 Schritte eingeteilt. Halte dich an meinen Fahrplan und deinem eigenen erfolgreichen Videokurs steht nichts mehr im Weg.

1. Schritt: Finde dein Thema

Als erstes solltest du dich fragen, welches Thema du bearbeiten willst.

Falls du dein Thema schon weißt und jetzt vorspulen willst: Stop!

Dieser Schritt ist extrem wichtig und entscheidet über Erfolg oder Misserfolg deines Onlinekurses. Du brennst vielleicht für ein Thema und willst viele Leute daran teilhaben lassen. Allerdings solltest du dich fragen, ob Andere ebenso interessiert an diesem Thema sind. Gibt es eine ausreichend große Zielgruppe? Kannst du dieser Zielgruppe wirklich mit deinem Wissen helfen?

Und wenn es diese Zielgruppe für dein Thema, deine Nische gibt, solltest du dich fragen wie du diese Zielgruppe am Besten mit deinem Onlinekurs ansprechen kannst.

Kleines Beispiel gefällig? Angenommen du möchtest Bloggern und Coaches dabei helfen, ihre eigene Website zu erstellen. Dann solltest du die Ansprache auch auf diese Zielgruppe ausrichten. Und wenn du jetzt der absolute Website-Nerd bist, solltest du zusätzlich darauf achten, kein Fachchinesisch zu reden.

Also kennst du jetzt dein Thema und deine Zielgruppe. Nun solltest du dich fragen, ob es genügend Menschen in dieser Zielgruppe gibt, die deinen Kurs auch kaufen. Wenn deine Zielgruppe nur aus zehn Menschen besteht, wird dein finanzieller Erfolg eher mau. Deine Zielgruppe sollte also ausreichend  groß sein.

Mach dir Gedanken über deinen eigenen Videokurs

2. Schritt: Gedanken zum Inhalt

Du kennst nun die Zielgruppe für deinen eigenen Onlinekurs. Nun kannst du anfangen, dir Gedanken über den Inhalt zu machen. Dies ist wahrscheinlich der wichtigste Schritt.

Die Käufer deines Onlinekurses bezahlen dich nicht dafür, dass du sie mit Inhaten überfrachtest. 980 Stunden Videomaterial! Das klingt eher überfordernd als verkaufsfördernd. Deine Kunden bezahlen dich dafür, dass du für sie die relevanten Inhalte filterst.

Deshalb solltest du dir darüber Gedanken machen, wie du deinen Kunden dabei hilfst, mit möglichst wenig Informationen (bzw. heruntergebrochenen Inhalten) zum Ziel zu kommen. Das ist der schwierigste Teil bei der Erstellung deines Onlinekurses. Dabei kannst du dich an folgendem Zitat orientieren:

So wenig wie möglich, aber so viel wie nötig!

Dieses Motto richtet sich natürlich auch wieder nach deiner Zielgruppe. Falls du einen Videokurs für Experten erstellst, solltest du schon mit nerdigem Hintergrundwissen brillieren. Die meisten Videokurse richten sich jedoch an Anfänger – und die gilt es nicht zu überfordern.

Bei der Erstellung des Onlinekurses ist Planung das A und O

Unter diesem Aspekt solltest du dir überlegen, welche Inhalte in welcher Tiefe du in deinem Onlinekurs behandeln willst. Sobald du dir eine grobe Übersicht über den Content deines Videokurses gemach hast, geht’s im 3. Schritt an die konkrete Planung.

3. Schritt: Plane/Gliedere deinen Onlinekurs

Nachdem du nun im Hinterkopf hast, welche Inhalte du behandeln möchtest, solltest du deinen Onlinekurs in verschiedene Kapitel einteilen. Diese Kapitel stellen dann den Fahrplan bei der Produktion deines Onlinekurses dar.

Natürlich solltest du bei der Gliederung deines Onlinekurses darauf achten, dass die Kapitel logisch aufgebaut sind und welche Kenntnisse für welchen Schritt erforderlich sind. Da einige User (wahrscheinlich nicht alle) deinen Online Kurs linear abarbeiten, solltest du Inhalte logisch (aufeinander aufbauend) strukturieren.

Deinen eigenen Onlinekurs richtig strukturieren

Wenn du dein großes Thema in Kapitel eingeteilt hast, kannst du nun diese Kapitel gliedern. Diese Vorgehensweise hilft dir dabei deinen Onlinekurs vom Groben ins Detail zu strukturieren. So hast du dein komplexes Thema in kleine Brocken geteilt. Und diese Brocken wiederum in noch kleinere Brocken. Diese kleinen Brocken sind dann gar nicht mehr so unübersichtlich.

Wenn du das (vielleicht unübersichtliche) Thema nun in viele kleine übersichtliche Mini-Themen aufgeteilt hast, wird’s konkret! Jetzt kannst du wirklich anfangen dein Thema inhaltlich zu beackern. Du teilst diese Mini-Themen also in Module bzw. Lektionen deines Videokurses ein.

4. Schritt: Equipment/Software zu Erstellung des Videokurses

Onlinekurse können viele Formen haben. Im Grunde gibt es diese Formen:

  • Screencasts und Tutorials: Du zeigst deinen Kunden direkt am Bildschirm wo Sie hinklicken müssen oder was sie im Internet oder in einer bestimmten Software machen müssen. Du musst dich nicht unbedingt vor die Linse stellen.
  • Film: Du möchtest beispielweise einen Yoga Onlinekurs erstellen. Hierfür musst du weg vom Bildschirm und dich deinen Kunden möglichst in einem Studio (oder Ähnlichem) vor der Kamera präsentieren.

Generell braucht es für den visuellen Part nicht viel Equipment. Klar kannst du mit ner tollen Kamera (beispielweise der Lumix G9) atemberaubendes Videomaterial bieten. Aber für den Anfang reicht meist die Kamera am Handy und ein Stativ. Dies ist natürlich abhängig von der Art deines Videokurses.

Onlinekurs Equipment: Das smartphone + Stativ reicht für den Anfang aus

Der Ton

Anders sieht es da schon beim Ton aus. Während du kein Hollywood Filmmaterial brauchst, sollte der Ton deiner Videos gut sein. Hier machen viele Anfänger auch die meisten Fehler. Generell solltest du dir ein gutes Mikrofon besorgen. Je nach Videoart ist das ein USB-Kondensator Mikrofon (z.B. das Rode NT USB) für Screencasts und Videos direkt vor der Kamera oder ein Lavalier Mikrofon (z.B. das Rode SmartLav) für Onlinekurse, die weiter entfernt von der Kamera sind.

Videoschnitt

Und last but not least: Irgendwie müssen die Videoschnipsel deiner Kamera in eine Reihenfolge gebracht werden. Dafür brauchst du ein Videoschnittprogramm. Da gibt es hunderte Programme. Einen Überblick bietet dir dieses Video. Die besten Schnittprogramme für die Erstellung deines Onlinekurses:

Kostenlose Schnittprogramme (nach Komplexität geordnet):

Kostenpflichtige Schnittprogramme (nach Komplexität geordnet):

5. Schtitt: Deinen Onlinekurs Verkauf einrichten

Du hast nun deinen Onlinekurs erstellt und möchtest diesen an den Mann oder die Frau bringen? Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Je nachdem ob du technisch versiert bist und wieviel du vom Veraufsprozess aus der Hand geben willst, solltest du dir einen der folgenden Anbieter auswählen um deinen eigenen Onlinekurs zu verkaufen.

Deinen eigenen Onlinekurs verkaufen

Falls du deinen eigenen Onlinekurs auch komplett allein auf deiner Website einbinden und verkaufen möchtest, solltest du Web-technisch kein Anfänger sein. Falls du schon bei der Erstellung deiner eigenen Website viele schlaflose Nächte hattest, empfehle ich dir lieber Elopage, Udemy oder Digistore24. Solche Anbieter nehmen dir technisch wie auch rechtlich einiges ab. So kannst du zum Beispiel bei Elopage deinen Onlinekurs hochladen, deine Mitglieder verwalten und dabei übernimmt Elopage das Speichern deiner Kursvideos, sowie den Zahlungsablauf. Digistore24 agiert hingegen als Reseller – damit übernimmt dieser Anbieter die Zahlungsabwicklung und alles Rechtliche. Die Kursvideos musst du jedoch selber auf deiner Website in einem Mitgliederbereich bereitstellen. Dafür gibt es dann wiederum das Wordpress Plugin DigiMember. Dafür brauchst du jedoch Wordpress.

Elopage

Elopage ist ein deutsches Unternehmen und bietet dir alles, was du für den Verkauf deines eigenen Online Videokurses brauchst. Du kannst bei Elopage deine Videolektion einzeln hochladen. Zudem kannst du automatisierte Rechnungen erstellen lassen. Im Prinzip funktioniert bei Elopage alles automatisch. Ein Kunde kauft deinen Videokurs bei Elopage und erhält auch sofort Zugang zu deinem Mitgliederbereich und kann sich so Videos und anderes herunterladen.

Preislich zahlst du 50€ im Monat und kannst bis zu 25 Videos hochladen. Dazu gibt’s noch einen Page-Builder, Analyse-Tools, Gutscheincodes, automatisierte Rechnungsstellung usw. Zudem hast du auch bei Elopage Zugriff auf ein Affiliate Marketing Programm (lass andere für deinen Videokurs werben und zahle Ihnen bei Kauf eine Provision). Zudem bietet Elopage auch Sales-Funnels.

Vorteile von Elopage:

  • Sehr gute All-in-One Lösung auch für Web-Anfänger
  • Sehr guter Funktionsumfang (Affiliate Programm, automatisierte Rechnungslegung, Mitgliederbereich, etc)
  • Deutscher Anbieter (keine Probleme mit der DSGVO)
  • deutscher Support
  • Übersichtliche Analyse deiner Onlinekurs Verkäufe

Nachteile von Elopage

  • Reseller-Funktion nur auf Anfrage

Digistore24

Wenn du deinen eigenen Onlinekurs über Digistore24 verkaufen willst, nimmt dir Digistore24 vieles ab. Denn Digistore24 agiert als Reseller deines Onlinekurses. Das bedeutet deine Kunden kaufen den Kurs nicht von dir sondern von Digistore24. Damit ist die ganze Rechnungslegung, Steuern und auch die Verkaufsabwicklung das Problem von Digistore24. Dafür möchte Digistore24 7,9% vom Brutto-Betrag deines Videokurses plus 1 € pro Transaktion.

Wie läuft das Ganze ab? Du meldest dich bei Digistore24 an und hinterlgest dann (als „Vendor“) eine Verkaufsseite und eine Dankesseite. Auf der Verkaufsseite befindet sich der „Jetzt-kaufen“-Button. Auf der Dankesseite sollte sich der Downloadlink zu deinem Kurs befinden. Dies bedeutet, dass du deinen Kurs auf deinen eigenen Server hochladen solltest.

Bei Digistore benötigst du also eine eigene Website (auf der du auch deinen Onlinekurs speicherst). Solltest du zusätzlich noch ein Mitgliederbereich brauchen, wird das Ganze noch etwas komplizierter – diesen musst du auch selber anlegen. Hier ist vielleicht DigiMember die richtige Wahl.

Dennoch ist es bei Digistore auch möglich deinen Onlinekurs zu vermarkten. Digistore24 bietet dir ein Affiliate-Programm. Das bedeutet, wenn andere Leute für deinen Kurs werben, bekommen Sie eine Provision. Natürlich nur, wenn du das willst. Digistore bietet SEPA-Lastschrift, PayPal, Kreditkarte, Sofortüberweisung und Vorkasse/Rechnung als Bezahlmethoden.

Vorteile von Digistore:

  • Abwicklung der Bezahlung (Bezahlvorgang, Rechnungslegung, Steuern, etc.) durch Digistore24
  • Möglichkeiten der Vermarktung durch Digistore (Affiliate-Programm)
  • Übersichtliche Analyse deiner Onlinekurs Verkäufe

Nachteile von Digistore:

Udemy

Der Anbieter Udemy ist der Platzhirsch unter den Videokurs Plattformen. Aber bevor ich dir hier die ganzen Vorteile von Udemy runterratter, möchte ich dich auf einen sehr großen Nachteil von Udemy aufmerksam machen. Udemy macht Rabattaktionen (die du nicht beeinflussen kannst). So kann es sein, dass dein 700 € Videokurs am Blackfriday mal eben 10 € kostet. Du hast darauf keinen Einfluss. Deshalb würde ich von Udemy abraten. Der Anbieter ist zwar sehr einfach einzurichten – du hast jedoch sehr wenig Einfluss auf die Preisgestaltung durch die Rabattaktionen von Udemy.

Vorteile von Udemy:

  • Verkauf direkt auf der Plattform
  • Sehr gute Sichtbarkeit deiner Onlinekurse
  • Du profitierst von der hohen Reichweite von Udemy

Nachteile von Udemy:

  • Rabattaktionen von Udemy diktieren den Preis für deinen Onlinekurs

Eigenen Onlinekurs erstellen Fazit

Den eigenen (erfolgreichen) Onlinekurs erstellst du nicht über Nacht. Dafür kann sich der eigene Videokurs wirklich sehr lohnen. Dafür musst du jedoch auch etwas Arbeit investieren.

Wichtig dabei ist, strukturiert vorzugehen und sich komplexe Aufgaben in kleinere (wenig komplexere) Aufgaben aufzuteilen.

Zudem solltest du anfangs nicht in blinden Aktionismus verfallen. Das Konzept deines Videokurses ist sehr wichtig und wenn hier zu wenig vorbereitet wurde, kann es später zu sehr viel mehr Arbeit kommen. Deshalb am Anfang lieber etwas länger am Konzept sitzen. Dann gibt es später keine bösen Überraschungen bei der Erstellung deines eigenen Onlinekurses.

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Rafael Luge
Intermedialer Designer (MA) & Gründer von Kopf & Stift Meine Leidenschaft sind Design und Wordpress. Und erfolgreiche Websites. Auf meinem Blog gebe ich dir Tipps, wie auch du deine Website erfolgreicher machst.

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